Schwangerschaft - eine chiropraktishe perspektive
Wie sich deine Schwangerschaft entwickelt und die Entscheidungen, die während dieser Zeit getroffen werden, hängt maßgeblich davon ab wie du die Welt um dich herum wahrnimmst. Siehst du deine Welt als einen Ort der Feindseligkeit an, wo du darum kämpfen musst gesund zu bleiben? Das ist eine ganz automatische Perspektive in unserem medizinischen Gesundheitssystem. Du wirst die Aufmerksamkeit deines Arztes zu schätzen wissen und es wird sich wahrscheinlich anfühlen wie ein dringend benötigtes Sicherheitsnetz.
Oder siehst du die Welt eher vitalistisch? Du vertraust deinem Körper und Mutter Natur instinktiv, unterstütz und ermutigst den natürlichen Lauf der Dinge und weißt, das alles aus einem bestimmten Grund passiert.Du siehst deinen Körper als ein Ganzes und versuchst eine Ursache zu finden, statt Symptome zu behandeln. Du hast verstanden, dass Heilung von innen kommt und du diesen Prozess nur zu unterstützen brauchst?
Wahrscheinlich siehst du dich selbst eher im ersten Abschnitt , da der traditionelle medizinische Ansatz bezüglich Schwangerschaft für dich am meisten Sinn macht. Chiropraktik ist in seiner Definition absolut vitalistisch (zweiter Abschnitt). Die folgende Information beinhaltet, wie du durch Chiropraktik dem Körper seine Natürlichkeit bewahren kannst. Während und auch nach der Schwangerschaft, gibst du Mutter Natur den Raum zum atmen.
DIE KETTENREAKTION
Die natürliche Geburt an sich wird oft falsch verstanden(1). Es ist nichts natürliches daran auf dem Rücken liegend zu entbinden. Bekannte medizinische Fachliteratur schreibt vor, was zu tun ist wenn die Geburt nicht nach Plan verläuft. Als Arzt sollte man aber eigentlich verstehen was "normal" überhaupt bedeutet.
In der Praxis bedeutet das, dass wenn der Prozess nicht nach Zeitplan abläuft wird oft empfohlen medizinisch einzugreifen. Obwohl es keine klare Definition gibt wie der Zeitplan "normal" sein sollte!
Statistisch(2) gesehen ist es so, dass sobald einer dieser medizinischen Prozesse eingeleitet wird, erhöht sich das Risiko bzw. die Chance erheblich den nächsten und wieder nächsten Prozess einzuleiten, bis es schlussendlich mit dem Kaiserschnitt endet. Der letzte Schritt ist dann meist notwendig um das Leben der Mutter und/oder des Kindes zu schützen. Dies ist oft aber das Resultat daraus überhaupt medizinisch in den Geburtsvorgang eingegriffen zu haben.
Die meisten zusammenhängenden Interventionen während eines Geburtsvorgangs sind verantwortlich für die Folgendes:
GEBURTSTERMIN
Der Geburtstermin ist grundsätzlich unkorrekt(3) wenn er per Ultraschalle etc. errechnet wird. Nur 3% der Prognosen stimmen auf den Tag genau. Versuche das entspannt zu sehen, denn auch verspätete Geburten werden nicht komplizierter.. Wenn die Ärzte versuchen einzugreifen ohne das ein medizinisch notwendiger Grund dafür besteht, ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, dass die Geburt nicht optimal verläuft.
ULTRASCHALL
Der Ultraschall gilt als bis zu 7 Tage ungenau4 im ersten SchwangerschaftsTrimeon, 14 Tage im Zweiten und bis zu 21 Tagen im dritten SchwangerschaftsTrimeon.
Das wiederum bedeutet, dass durch diese Ungenauigkeit behauptet wird das Kind sei zu groß/schwer für den aktuellen Zeitpunkt und das wiederum endet gerne in einem unnötigen Kaiserschnitt oder zumindest der Empfehlung zu einem.Die Notwendigkeit der Ultraschalluntersuchung in der 20ten Woche ist auch fraglich, denn die Position der Plazenta ist aktuell noch gar nicht wichtig.
Die Wichtigkeit darüber beschränkt sich auf den Tag der Geburt selbst. Neue Untersuchungen haben ergeben, dass die Ultraschallwellen die Gehirnentwicklung des Fötus beeinträchtigen können.
ZU FRÜH IM KRANKENHAUS
Wenn Sie zu früh ins Krankenhaus fahren, kann es sein, dass sich das Stresslevel der werdenden Mutter enorm erhöht und auch Auswirkungen auf den Fötus hat. Die Ärzte gewinnen den Eindruck, dass die Geburt bereits zu lange dauert und die Chancen auf einen medizinischen Eingriff erhöhen sich abermals5. Lass dir Zeit und fahre nicht zu früh los.
EINLEITUNG DER GEBURT
Es gibt keinerlei Beweise dafür, dass die Geburt durch die Einleitung beschleunigt wird.
Allerdings kann es vermehrt zu Komplikationen führen, wenn der Fötus eventuell noch nicht in der endgültigen Position ist. Der Muttermund sollte mindestens 5cm geöffnet sein, bevor man über einen medizinischen Schritt nachdenkt. Leider wird dieser oft bereist bei 3-4 cm empfohlen.
Wehen stimulierende Medikamente beeinflussen die Intensivität und Länge der Wehen, aber jeder Wehe quetscht den Fötus und verursacht ihm unnötigen Stress. Außerdem sind diese Wehen noch schmerzhafter und führen meist zum nächsten Schritt: Der Arzt empfiehlt eine PDA.
EPIDURALANÄSTHESIE (PDA)
Die Mutter wird betäubt, es ist kein Schmerz mehr zu spüren, allerdings kann Sie von selbst auch nicht mehr adäquat pressen, dies kann nicht als normale Geburt angesehen werden.
Der Stress wirkt sich negativ auf das Baby aus und oftendet der Geburtsvorgang in einem Notkaiserschnitt. Es drängt sich hierbei die Frage auf, welche Wirkungen/Nebenwirkungen die Medikamente auf das ungeborene Kind haben?
DIE POSITION DER MUTTER
Damit das Baby durch das Becken der Mutter passt, MUSS das Kreuzbein frei beweglich sein!
Es gibt einige Alternativen, was die Position der Gebärenden angeht. Diese sollten vorab mit der Hebamme, dem behandelnden Arzt und auch mit dem Partner besprochen werden. Am Ende sollte man sich dafür entscheiden was sich für einen selbst richtig anfühlt.
PRESSEN
Dein Körper weiß wann gepresst werden muss, presse nicht zu früh. Solange es nicht sein muss, lass der Natur ihren Lauf.
Die Epiduralanästhesie nimmt dir dieses Bewusstsein, was bedeutet, dass es passieren kann, dass du zur falschen Zeit presst. Der Uterus ist ein muskuläres Organ und benötigt die völlige Kontrolle des Nervensystems .
Hier kann die vorherige chiropraktische Behandlung ausschlaggebende Erfolge erzielen und spielt eine signifikante Rolle um sicher zu gehen, dass sich im Beckenbereich alles gut bewegt
DAMMSCHNITT
Seit 2006 gibt es Untersuchungen, die gegen einen Dammschnitt sprechen(6), sofern es erfolgreich möglich war eine Dammmassage zu machen um den Geburtskanal weit möglichst zu öffnen. Dieser Eingriff sollte nur gemacht werden, wenn der Muttermund bereits 10 cm geöffnet ist und keine andere Möglichkeit besteht.
DER KAISERSCHNITT
Es gibt Notfälle, wo ein Kaiserschnitt unabdingbar ist - keine Frage - und das ist auch gut so.
Wir haben Glück, dass so etwas medizinisch möglich ist. ABER!: geplante Kaiserschnitte werden dramatisch mehr(7) und bringt signifikanten Nachteile für Mutter und Kind(8) mit sich.Wir ratend dringend von einem geplanten Kaiserschnitt ab.
WIE VERMEIDE ICH ES; DIEKETTENREAKTION ANZUSTOßEN
Es gibt drei Aspekte für eine natürliche Geburt:
Energie: Die Mutter entwickelt diese Energie ganz von selbst und kontrolliert, sie presst zur richtigen Zeit und mit der richtigen Kraft um die Geburt geschehen zu lassen.
Öffnung des Beckens:Ist das Becken gut ausgerichtet und beweglich genug, kann fast nichts mehr schief gehen.
Das Baby:Wenn sich das Kind im Laufe der Schwangerschaft optimal entwickelt hat und richtig im Geburtskanal liegt, steht der natürlichen Geburt nichts mehr im Weg.
WIE KANN CHIROPRAKTIK IN DEN PROZESS EINGREIFEN?
Der Uterus ist ein muskulärer Schlauch, und wie wir wissen sind alle Muskeln von nervlicher Steuerung abhängig. Die Nervenversorgung für den Uterus tritt in Höhe von Th10- L1 und S2 - S4 aus.
Fehlstellungen besagter Wirbel-Gelenke oder die Blockade des Iliosakralgelenks können den Nervenfluss beeinträchtigen. Regelmäßige chiropraktische Behandlungen stellen ein größtmögliches Potenzial der Nervenversorgung sicher.
Der Uterus wird außerdem durch flexible Bänder gehalten, von denen zwei direkt mit dem Inneren des Kreuzbeins (S2) verbunden sind. Ist also das Kreuzbein verdreht oder blockiert kommt es beim Zug dieser Bänder zum Ungleichgewicht, sprich es wird Stress auf das Organ Uterus gelenkt und somit auch auf den Fötus.
Chiropraktiker sind speziell dafür ausgebildet diese Fehlstellungen zu erkennen und zu beseitigen. Chiropraktik bringt für jedermann Vorteile, da gewährleistet wird, dass das Nervensystem frei ist und uneingeschränkt arbeiten kann. Die Bänder, die den Uterus stabilisieren ziehen ebenfalls vor zum Schambein. Bei einer Kreuzbeinverschiebungsind diese Bänder zum Nachteil des Fötus gespannt und beeinträchtigen die natürliche Lage des Fötus.
Die Mutter sollte die Möglichkeit nutzen Chiropraktik zu bekommen, sich regelmäßig behandeln lassen und somit die optimale Kapazität des Körpers ausschöpfen um sich und dem Kind während der Schwangerschaft, der Geburt und danach ein freies Nervensystem zu gewährleisten.
Wenn möglich, vermeiden sie die medizinischen Eingriffe und deren Risiken, egal in welcher Form, um nicht in die Natur einzugreifen.
CHIROPRAKTISCHE EMPFEHLUNG
Wir empfehlen in der Schwangerschaft einen Besuch beim Chiropraktiker einmal pro Woche, über die komplette Dauer der Schwangerschaft - auch wenn es keinerlei Symptome gibt.
Der Stressabbau vom Nervensystem wirkt sich positiv auf das Baby aus, so ist es einfach die vielen kleinen Wunder einer Schwangerschaft genießen zu können. Es bestehen keinerlei bekannte Nebenwirkungen von chiropraktische Behandlung in irgendeinem Schwangerschaftsabschnitt. Und ganz WICHTIG: Vertraut auf die Natur!
WICHTIGE EXTRAS
Die Nabelschnur sollte solange nicht abgetrennt werden, solange sie noch pulsiert, denn sie speichert wichtigen Sauerstoff fürs Baby und 8% des Blutvolums(9). Das Kind muss nicht direkt sauber gemacht werden und auch die Untersuchungen können ein bisschen warten. Die Bindung zwischen den Eltern und dem Kind steht hier im Vordergrund. Alles andere kann warten!
Ein Neugeborenes sollte im Durchschnitt nach ca. 30 Minuten mit dem Saugen an der Brust beginnen. Falls für dich Vitamin K wichtig erscheint bitte oral geben, keine Injektion.
Kaiserschnittgeburt, nicht zu stillen, Antibiotikum und Impfungen allgemein schwächen das Immunsystem des Kindes.Das Immunsystem sollte erst mal ausreifen können, bevor das Kind möglicherweise zu früh, unnötigen Risiken ausgesetzt wird.
Für mehr Information empfehlen wir die Chiro News "Immunsystem" zu lesen.
Gerne beantworten wir zu jedem Thema deine Fragen.
QUELLE
Williams Obstetrics
Friedman’s Curve and Failure to Progress: A Leading Cause of Unplanned C-sections, August 28, 2013, Rebecca Dekker
Henci Goer, Obstetric Myths vs. Research Realities, Bergin & Garvey 1994
Midwifery Today, Issue 50, Summer 1999
Infant and Neonatal Mortality for Primary Cesarean and Vaginal Births to Women with "No Indicated Risk“ Birth: Issues in Perinatal Care May 2009.
Episiotomy for vaginal birth Carroli G, Mignini L 21 Cochrane Collaboration. January 2009
www.childbirthconnection.org/article.asp?ck=10456
Time to consider the risks of caesarean delivery for long term child health Bluster, J., Liu, J., BMJ 2015; 350
The Placenta: essential resuscitation equipment. August 26, 2010 www.midwifethinking.com